Seltener Fund: Astronomen haben den bisher jüngsten Exoplaneten beim Vorbeiziehen vor seinem Stern beobachtet. Der rund 521 Lichtjahre entfernte Jungplanet ist erst gut drei Millionen Jahre alt und nur rund 0,3 Jupitermassen schwer. Damit könnte dieser Planet das Jugendstadium einer Supererde oder eines Sub-Neptuns sein – auch das ist eine Rarität, wie das Team in „Nature“ berichtet. Der Planet IRAS 04125+2902 b ist damit ein vielversprechendes Ziel für nähere Untersuchungen.
Die Beobachtung junger, gerade erst entstehender Planeten liefert wertvolle Erkenntnisse zur Planetenbildung und auch darüber, wie einst unser eigener Planet entstand. Doch frühe Jungplaneten aufzuspüren, ist nicht leicht: Meist sind sie noch im Staub der protoplanetaren Scheibe ihres Sterns verborgen. Nur Wirbel oder Lücken im Staub verraten dann die Präsenz eines Protoplaneten. Die direkte Beobachtung solcher heranwachsenden Planeten gelang hingegen nur selten und nur für junge Gasriesen.
Maximal drei Millionen Jahre jung
Jetzt gibt es einen neuen Fund: Ein Team um Madyson Barber von der University of North Carolina hat den bisher jüngsten per Transit sichtbaren Exoplaneten beobachtet. Das TESS-Weltraumteleskop erfasste diesen Jungplaneten beim Vorüberziehen vor seinem erst drei Millionen Jahre alten Mutterstern IRAS 04125+2902. „Unseres Wissens nach macht dies IRAS 04125+2902 b den mit Abstand jüngsten per Transit entdeckten Exoplaneten“, berichten Barber und ihre Kollegen.
Der Jungplanet bestätigt, dass sich Planetenkerne von mehreren Erdmassen schon innerhalb von zwei bis drei Millionen Jahren nach der Entstehung des Zentralsterns bilden können, wie die Astronomen erklären. Die klar abgegrenzte Abschattung des Sternenlichts durch den Jungplaneten lege zudem nahe, dass dieser Planet schon eine kompakte runde Form hat – „im Gegensatz zu einer Wolke aus Staub und Gas oder einem noch ringartigen System“, schreibt das Team.